{"id":279396,"date":"2025-02-14T17:58:09","date_gmt":"2025-02-14T17:58:09","guid":{"rendered":"https:\/\/www.burohappold.com\/unkategorisiert\/event-recap-ist-berlin-brandenburg-zukunftsfaehig\/"},"modified":"2025-05-28T12:33:34","modified_gmt":"2025-05-28T11:33:34","slug":"event-recap-ist-berlin-brandenburg-zukunftsfaehig","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.burohappold.com\/de\/artikel\/event-recap-ist-berlin-brandenburg-zukunftsfaehig\/","title":{"rendered":"Event Recap: Ist Berlin-Brandenburg zukunftsf\u00e4hig?"},"content":{"rendered":"\n
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Am 23. Januar 2025 begann im Aedes in Berlin die dreiteilige Lab-Talks-Serie „Futureproof – Engineering Resilient Cities“. Sie untersucht, wie St\u00e4dte und Regionen den Herausforderungen von Klimawandel, Urbanisierung und Digitalisierung begegnen k\u00f6nnen. <\/h3>\n\n\n\n

Angesichts immer komplexerer Probleme m\u00fcssen L\u00f6sungen flexibel und interdisziplin\u00e4r sein, um zukunftsf\u00e4hig zu bleiben. Die Veranstaltungsreihe beleuchtet die Stadt im Kontext dreier Ma\u00dfst\u00e4be: der Region, dem Quartier und dem Geb\u00e4ude \u2013 und zeigt Wege, St\u00e4dte zukunftsf\u00e4hig zu machen. Der Auftakt im Januar konzentrierte sich auf die Stadt und Metropolregion, mit Berlin-Brandenburg als Beispiel. Gemeinsam mit unseren Speakern Ute Schneider, Lech Suwala, Benjamin Herkommer und der Front Row-Peers Daniela Riedel, Thomas Stellmach und Matthias von Popowski diskutierte unsere Moderation Anika Buchmaier<\/a> und Sebastian Seelig<\/a> die Frage: Ist Berlin-Brandenburg bereits zukunftsf\u00e4hig, und wenn nicht, wie wird die Metropolregion \u201efutureproof\u201c? <\/p>\n\n\n\n

Um diese Frage zu beantworten, ben\u00f6tigt es zuerst einer Definition: Was bedeutet \u201eFutureproof\u201c oder zukunftssicher? Eine zukunftssichere Stadt oder Region ist nachhaltig, anpassungsf\u00e4hig und widerstandsf\u00e4hig gegen\u00fcber zuk\u00fcnftigen Herausforderungen \u2013 und sichert langfristig das Wohl ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. <\/p>\n\n\n\n

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Unser Panel (von links): Sebastian Seelig, Lech Suwala, Benjamin Herkommer, Daniela Riedel und Anika Buchmaier, am Mikrofon Matthias von Popowski. Bild: Erik-Jan Ouwerkerk<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n
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Polychancen f\u00fcr Polykrisen<\/h4>\n\n\n\n
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Unsere Gesellschaft steht vor vielen Herausforderungen: Wohnungsknappheit, Klimakrise, wirtschaftliche Umbr\u00fcche, technologischer Wandel und gesellschaftliche Polarisierung. Jede Zeit hatte ihre Krisen, doch heute treten sie gleichzeitig auf, bedingen einander und verst\u00e4rken sich. Diese Gleichzeitigkeit nennt man Polykrisen. <\/p>\n\n\n\n

St\u00e4dte funktionieren dabei wie Brenngl\u00e4ser, denn dort sind die Folgen der Polykrisen besonders greifbar: Die Klimakrise f\u00fchrt zu Starkregen, der in Ballungsr\u00e4umen \u00dcberschwemmungen verursacht. Hitzewellen schaffen Hitzeinseln, die die Gesundheit der Bewohner gef\u00e4hrden. Wirtschaftliche Umbr\u00fcche, wie die Energiekrise, werfen Fragen auf: Wie heizen wir k\u00fcnftig? Der technologische Wandel verlagert den Handel ins Digitale, bedroht den Einzelhandel und hinterl\u00e4sst leere Innenst\u00e4dte. <\/p>\n\n\n\n

Doch St\u00e4dte sind nicht nur Problemzonen, sondern auch L\u00f6sungsr\u00e4ume: Hier leben die meisten Menschen, hier entstehen Antworten auf Polykrisen. Aus Krisen erwachsen Chancen: die Dekarbonisierung des Energie- und Verkehrssektors, der Umbau unserer St\u00e4dte in Schwammst\u00e4dte oder die Transformation zu einer gr\u00fcneren Wirtschaft. <\/p>\n\n\n\n

Viele Herausforderungen der Zukunft kennen wir heute noch nicht. Doch Planung ben\u00f6tigt Vorhersehbarkeit \u2013 ein Widerspruch, der Planende, und Politiker vor die Frag stellt: Wie k\u00f6nnen wir tr\u00e4ge Systeme, wie St\u00e4dte und Metropolregionen, so gestalten, dass sie auf Unvorhergesehenes reagieren k\u00f6nnen? <\/p>\n\n\n\n

Ungewissheit erfordert Visionen. Sie geben nicht nur positive Ausblicke, sondern motivieren B\u00fcrger zur Mitgestaltung und schaffen neue Allianzen. Visionen m\u00fcssen Botschaften senden: Wof\u00fcr steht die Stadt? Wohin soll sie sich entwickeln? <\/p>\n\n\n\n

Die Transformation von St\u00e4dten bedeutet vor allem, bestehende Strukturen weiterzuentwickeln. Dabei gewinnen unterschiedliche Raumtypologien an Bedeutung: die Zwischenstadt, peri-urbane Gebiete, Gewerbegebiete, Industrieareale, Wissenschaftsstandorte. Die Frage lautet: Wie machen wir sie zukunftssicher? <\/p>\n\n\n\n

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Visionen f\u00fcr die zukunftsf\u00e4hige Stadt<\/h4>\n\n\n\n
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Die Forderung nach positiven Leitbildern f\u00fchrt zu zwei Ans\u00e4tzen: strategische Narrative und missionsorientierte Innovationspolitik. Missionsorientierte Ans\u00e4tze zielen auf die L\u00f6sung konkreter gesellschaftlicher Herausforderungen, wie Klimawandel, soziale Ungleichheit oder nachhaltige Mobilit\u00e4t. Sie definieren klare Missionen, die sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientieren und dienen als Leitfaden f\u00fcr die Planung und Umsetzung von Projekten. Diese Ans\u00e4tze f\u00f6rdern die Zusammenarbeit verschiedener Akteure \u00fcber klassische Branchengrenzen hinweg und schaffen flexible Wertsch\u00f6pfungsketten. <\/p>\n\n\n\n

Strategische Narrative erz\u00e4hlen \u00fcberzeugende Geschichten, die eine Vision f\u00fcr die Zukunft einer Stadt oder Region vermitteln. Sie erleichtern die Kommunikation komplexer Planungsprozesse, f\u00f6rdern die Beteiligung der B\u00fcrger und schaffen ein gemeinsames Verst\u00e4ndnis f\u00fcr Ziele und Priorit\u00e4ten. Eine klare, inspirierende Erz\u00e4hlung kann Unterst\u00fctzung und Engagement mobilisieren. <\/p>\n\n\n\n

Die Integration strategischer Narrative und missionsorientierter Ans\u00e4tze hilft St\u00e4dten, auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren und nachhaltige, resiliente Gemeinschaften zu schaffen. <\/p>\n\n\n\n

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Zwei Korridore: NeoCity und Berlin-Lausitz<\/h4>\n\n\n\n
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Zwei Beispiele verdeutlichen den Einfluss dieser Ans\u00e4tze: der Innovationskorridor \u201eNeoCity\u201c zwischen der Berliner Innenstadt und dem Flughafen Berlin-Brandenburg sowie der Berlin-Lausitz-Korridor. <\/p>\n\n\n\n

Der Flughafen Berlin-Brandenburg bietet enorme Entwicklungschancen f\u00fcr den S\u00fcdosten Berlins und das angrenzende Brandenburg. Das strategische Narrativ \u201eNeoCity\u201c soll die Entwicklung dieses Raums lenken. Visionen und Leitprojekte sind entscheidend, um langfristige Ziele zu erreichen. Die Region braucht eigene Wachstumsmotoren wie Adlershof, Wildau und Tesla sowie eine Mobilit\u00e4tsstrategie, die \u00d6PNV und Nutzungsmischung f\u00f6rdert. NeoCity setzt auf \u201eNeoKieze\u201c mit spezifischen Leitthemen, die Akteure vor Ort entwickeln. <\/p>\n\n\n\n

Der Berlin-Lausitz-Korridor steht f\u00fcr missionsorientierte Ans\u00e4tze. Er profitiert von Strukturf\u00f6rderung und dem Braunkohleausstieg. Wirtschaft, Wissenschaft und Politik arbeiten in Clustern zusammen, die auf Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet sind. Public-Private-People-Partnerships binden Zivilgesellschaft und Umwelt ein. Statt Branchen zu f\u00f6rdern, definieren Missionen wie Klimaschutz oder Schwammstadt-Prinzipien die Agenda. <\/p>\n\n\n\n

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