
Wegweiser für
nachhaltigen Städtebau
Das neue Gartenfeld
Berlin, Deutschland
Projektdetails
Auftraggeber
Planungsgemeinschaft das Neue Gartenfeld GmbH & Co. KG
Kooperationspartner
Inno2grid, eZeit Gmbh, Ingenierbüro Kraft
Zeitraum
2015-2022
Dienstleistungen von ý
Das neue Gartenfeld ist ein neues, integriertes und hochinnovatives Quartier im Berliner Stadtteil Spandau. Von Schifffahrtskanälen umgeben, gilt das Areal am nordwestlichen Stadtrand schon jetzt als Vorbild für die nachhaltige „Stadt der Zukunft“ und für eine vorausschauende, kollaborative Entwicklung des Städtebaus in Deutschland. ý leitet für dieses Joint Venture die Infrastrukturplanung.
Das Konzpet für das 31 Hektar große Projekt auf einem ehemaligen Industriegebiet umfasst innovative Lösungen in den Bereichen Mobilität, Energie, Abfall, Logistik, Wasser und Regenwasser, Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) und digitale Steuerung.
In enger Zusammenarbeit mit UTB Projektmanagement GmbH leitet ý die Arbeitsgruppe, die durch ihren multidisziplinären und integrierten Ansatz die strategische Planung, die verschiedenen Ingenieursdisziplinen sowie kollaborative Geschäfts- und Betriebsmodelle zusammenzuführt. Nach Fertigstellung umfasst das neue Stadtquartier rund 3.700 Wohnungen.
Die Herausforderung
Die größte Herausforderung für unser Team war es, eine wirksame Verkehrsstrategie zu entwickeln, denn das neue Quartier ist eine innerstädtische Insel, die von drei Seiten von Schifffahrtkanälen begrenzt ist. Das Gartenfeld muss nicht nur an das bestehende Berliner Straßen- und Schienennetz und an die öffentlichen Verkehrsmittel angeschlossen werden, es soll auch ein völlig neues, autoarmes Mobilitätskonzept bekommen.
Mithilfe eines integrierten Konzepts soll diese natürliche Abgrenzung des ehemaligen Industriegebiets durch die drei Schifffahrtskanäle zu Nutzen gemacht werden, um eine gewisse Autonomität für den Standort zu schaffen, der von dem normalen Dienstleisungs- und Resourcenfluss zwischen einer Siedlung und der Umgebung unabhängig ist.
Dieser radikale Entwicklungsansatz für die neue Infrastruktur erforderte jedoch ein Umdenken hinsichtlich rechtlicher Rahmenbedingungen.

Die Lösung
Um die Herausforderungen bei der Implementierung neuer Transportlösungen zu bewältigen, hat das Projekt-Team multifunktionale Verkehrsknotenpunkte konzipiert, die den Standort mit der Großstadt verbinden und Schnittstellen zu gemeinsam genutzten Diensten schaffen sowie autonom fahrende Kleinbusse umfassen.
Multifunktionale Verkehrsknotenpunkte – konzipiert, um die Herausforderungen bei der Implementierung neuer Mobilitätslösungen zu bewältigen – verbinden das neue Quartier mit der Großstadt. Sie sollen von autonom fahrenden Kleinbussen angefahren werden. Sie bilden zudem eine Schnittstelle zu den gemeinsam genutzten Dienstleistungen. Die Vision des Entwicklers für dieses Bauprojekt basiert auf der Idee der „Shared Economy“. Beispiele dafür sind die gemeinsame Verwendung von Heizsystemen, Regenwasser und Mobilitätsangeboten, sowie das gemeinsame Recyceln von Bioabfällen in einer Biogasanlage und einer IKT-Plattform für die Nachbarschaft. Durch die gemeinsame Nutzung dieser Dienstleistungen und deren dezentrale Verwaltung werden die Kosten für Anwohner und Anbieter gleichermaßen gesenkt.
Das Prinzip dieser “Shared ý” findet sich auch in der Nutzung der Dienstleistungen über eine App Anwendung. Mithilfe der „Manage your Life“ App können Anwohner:innen diese buchen und steuern.

Der Mehrwert
Dieses Projekt stellt einen „Quantensprung“ in der Stadt- und Quartiersentwicklung dar und dient als Vorbild für zukünftige nachhaltige, CO2-arme Designs mit höherer Lebensqualität. Das gemeinsame Ziel des Bauherrn und ýs ist es eine bessere Nachbarschaft zu erschaffen, in der das Wohlbefinden der Anwohner:innen und der Umweltschutz im Vordergrund stehen. Dieses Anliegen wird durch den Einsatz von innovativer Technologie und der gemeinsamen Lösungsfindung erreicht.